Sehenswertes im Ortsteil Breitenhagen
Breitenhagen
"Marie-Gerda"
Die "Marie-Gerda" ist das letzte Schiff, welches auf der Breitenhagener Werft gebaut wurde. Es wurde 1914 vom Breitenhagener Elbschiffer August Clemens in Auftrag gegeben. Zu dieser Zeit gehörte die Schiffbauerei der Fa. Kretzmann. Sie begann mit dem Bau des Plauer Maßkahns. Der Kahn ist 68 m lang und 8 m breit und hatte ein Fassungsvermögen von 700 t. Die Elbgemeinde Breitenhagen kaufte den Kahn im Jahr 1995 von Herrn Boden zurück.
Die "Marie-Gerda" trat ihre Heimreise an. Vom 02. bis 03.06.1995 wurde sie von Dresden/Alberthafen nach Aken/Hornhafen überführt. Die praktische Durchführung geschah von Dresden nach Riesa/Hafen mit dem Schubschiff 2637 unter dem Kapitän Herrn Stadelbauer und von Riesa nach Aken/Hornhafen mit dem Schubschiff 2320 unter dem Kapitän Herrn Felke. Am 10. April 1996 ist der letzte Elbkahn, der 1914 auf der Breitenhagener Werft gebaut wurde, zu seinem Geburtsort zurückgekehrt. Am 04. September 1997 wurde der Kahn von einer Spezialfirma auf ein Stahlgestell gehoben, so dass es vor künftigem Hochwasser geschützt ist. Dieser Tag glich einem Volksfest, viele wollten sehen wie der tonnenschwere Kahn auf das Gestell gehoben wird.
Die Kirche
Sie liegt in Mitten des Ortes und wurde 1625 aus Bruchsteinen an Stelle einer Ritterburg erbaut. Noch heute kann man die Reste des Kirchgrabens erkennen, der noch zu Ende des 17. Jhd. um den Kirchhof verlief. Ihre heutige Form erhielt sie erst 1725 durch einen Umbau. Im Kirchturm ist Platz für 3 Glocken, die Älteste wurde 1775 gegossen. 1712 wurde erstmalig eine Turmuhr eingebaut und 1992 wurde die Uhr durch eine Funkuhr ersetzt.
Zugang in das Kircheninnere ermöglicht an der Südseite ein neueres Rundbogenportal mit Tympanon und Rustikalwänden mit profilierten Kämpfern. Es trägt die Jahreszahl 1625. In der Westwand der Kirche befindet sich rechts und links vom Eingang je ein Grabstein aus dem 18. Jahrhundert.
Fähre und Schiffsanleger
Über Jahrhunderte hinweg lag von 9 Übergangsstellen über die Elbe eine in der näheren Umgebung Breitenhagens. Eine sich frei bewegende Fähre wurde im Mittelalter auf Grund einer wesentlich geringeren
Strömung der Elbe mit langen Stangen an das andere Ufer gestakt. Die Fährstelle befand sich zu jener Zeit in der Nähe der alten Fährhäuser. Es ist leider nicht bekannt, wann die heutige Fährstelle errichtet wurde. Doch in der 2. Hälfte des 19. Jhd. erfolgte eine Flussregulierung. Es wurden Buhnen gebaut um das Unterspülen der Flußränder zu verringern und die Strömung in die Fluß mitte zu verlegen. Dadurch ist die Strömung so stark geworden, dass ein herkömmliches staken der Fähre unmöglich wurde. Somit liegt es Nahe, das Verlegen der Fährstelle und die Anschaffung einer neuen Gierfähre in dieser Zeit zu vermuten. Die Gierfähre ist an einer Kette stromaufwärts in der Flußmitte verankert. Durch Ruderlegen wird sie schräg zur Strömung gestellt und von dieser zur anderen Flußseite bewegt.